“Denke wie ein Kunde” ist die Botschaft, die mich normalerweise begleitet, wenn ich Inhalte auf Amazon erstelle. So weist Paul Gillin, Redner, Autor zahlreicher Bücher und auf soziale Medien spezialisierter Marketingstratege, darauf hin, dass die an potenzielle Kunden gerichteten Inhalte auf deren Bedürfnissen und Vorstellungen angepasst werden sollten. Wenn Sie also Ihre Produkte beschreiben oder über Ihre Marke sprechen, ist es eine gute Idee, für einen Moment die Rollen zu tauschen und in die Schuhe des Kunden zu schlüpfen.
Verständnis des Kunden und der Schlüsselwörter
Das Verständnis für Ihre Kunden und die Erstellung von Beschreibungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen, ist eines der wichtigsten Elemente, aber nicht das einzige. Bevor Sie mit der Erstellung von Inhalten beginnen, lohnt es sich, nach den sogenannten Keywords zu suchen, mit denen Sie Ihre Texte anreichern werden. Verschiedene Tools, die eine umfangreiche Datenbank mit den von Kunden am häufigsten eingegebenen Schlüsselwörtern enthalten, helfen Ihnen dabei. Eine weitere bemerkenswerte Technik ist die Verwendung der Autovervollständigung, die auf eine Weise funktioniert, die Sie z. B. von Internet‐Browsern kennen. Sie müssen nur den ersten Begriff in die Suchleiste eingeben und Amazon sagt Ihnen automatisch, welche Wörter von Kunden am häufigsten eingegeben werden. Eine stichwortreiche Quelle sind auch die Beschreibungen Ihrer Konkurrenten. Achten Sie auch auf Kundenrezensionen zu konkurrierenden Produkten. Auf diese Weise können Sie sehen, welche Wörter Kunden verwenden, wenn sie ein Produkt bewerten, das sie gekauft haben. Mit einer Liste von Schlüsselwörtern können Sie sich an die Erstellung von Inhalten machen.
Erstellung von Produkttiteln
“Schlagzeilen sind in jedem Marketing absolut wichtig. Auf einer Website, in E‑Mails, in einem Newsletter, überall – die Überschrift fängt den Leser wie ein Haken ein, zieht ihn an und verwandelt ihn schließlich in einen Kunden.” Diesen Gedanken von Angus McLeod übertrage ich gerne auf die Gestaltung von Titeln für die Produkte unserer Kunden. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Kunde, der auf Amazon nach einer Lederhandtasche als Geschenk für einen geliebten Menschen sucht. Schon auf der ersten Seite erscheinen viele interessante Vorschläge und Sie wählen nur einige für eine nähere Betrachtung aus. Wodurch hebt es sich also von Tausenden ähnlicher Angebote ab? Eine wichtige Rolle spielen wahrscheinlich die Bilder, aber nicht weniger wichtig sind die ersten Worte des Titels. Der Titel für Ihr Produkt kann bis zu 200 Zeichen lang sein. Es wird jedoch empfohlen, kürzere Titel zu erstellen – bis zu 80 Zeichen, da mehr Zeichen auf mobilen Geräten nicht angezeigt werden. Amazon ändert ständig die Anforderungen für Produkttitel, aber es ist eine gute Idee, sich zunächst an die 200‐Zeichen‐Höchstgrenze zu halten. Allerdings ist der vollständige Produkttitel auf der Suchseite nicht sichtbar. Die Kunden sehen unter den vielen konkurrierenden Angeboten nicht mehr als 1⁄3 des Titels, daher ist es wichtig bei der Erstellung die wichtigsten Merkmale in den Vordergrund zu stellen. Verwenden Sie im Titel so viele Schlüsselwörter wie möglich, nach denen Sie zuvor gesucht haben. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn sie nicht alle passen – Sie können sie verwenden, um Aufzählungspunkte zu erstellen und diejenigen, die in der Beschreibung fehlen, können im Backend eingefügt werden. Schlüsselwörter an diesen drei Stellen werden von den Algorithmen von Amazon berücksichtigt und wirken sich bei richtiger Auswahl positiv auf die Positionierung Ihrer Produkte aus.
Erweiterte Produktbeschreibungen
Amazon bietet Ihnen die Möglichkeit, weitere Inhalte zu erstellen, in die Sie andere Produktinformationen aufnehmen können. Wenn Sie diese nicht unterbringen können, können Sie sie in die Produktbeschreibung, in das Feld “Zusätzliche Informationen” oder in den erweiterten Inhalt (nur für Besitzer von bei Amazon registrierten Marken) aufnehmen. Alle zusätzlichen Inhalte sind unterhalb des Titels und der Attribute sichtbar, aber es ist sinnlos die gleichen Informationen dort zu wiederholen. Es lohnt sich jedoch, alle detaillierten Informationen, die bisher aufgrund der Zeichenbeschränkung fehlten, hier aufzunehmen. Der bemerkenswerteste Abschnitt ist sind die zusätzlichen Inhalte. Dies ist nur für registrierte Marken möglich. Neben Fotos können Sie hier auch auf spezifische Produkteigenschaften hinweisen. Sie können Fotos vorbereiten, die sich auf einzelne Elemente des Produkts konzentrieren, und dann einen kurzen Kommentar dazu verfassen. Hier bietet es sich auch an, eine Tabelle zum Vergleich ähnlicher Produkte einzufügen. Wenn Sie z.B. Sportartikel verkaufen und 5 Ski‐Typen im Sortiment haben, vergleichen Sie diese in einer für den Kunden übersichtlichen Tabelle. Dank einer solchen Zusammenfassung sieht der Kunde zunächst einmal, dass es ähnliche Artikel von demselben Verkäufer gibt, und hat die Möglichkeit, das richtige Produkt für sich auszuwählen.
Erstellung zugänglicher Inhalte in verschiedenen Sprachen
Bei der Erstellung von Inhalten auf Amazon sollten Sie eines nicht vergessen: Sie müssen in einer verständlichen Sprache geschrieben sein, die den Käufer nicht abschreckt. Verwenden Sie keine unverständlichen Ausdrücke und schreiben Sie so, wie Sie selbst als Kunde gerne über das Produkt lesen würden. Amazon ist inzwischen in mehreren Märkten vertreten, sodass Inhalte auch in verschiedenen Sprachen erstellt werden sollten. Was ist, wenn Sie die Fremdsprache nicht beherrschen? Der erste Gedanke vieler Verkäufer wäre wahrscheinlich, einen Übersetzer zu beauftragen. Bedenken Sie jedoch, dass Ihre Texte von Menschen gelesen werden, die die Sprache perfekt beherrschen. Ein Übersetzer kann einen Text auf unprofessionelle Weise übersetzen, indem er zum Beispiel Schlüsselwörter auslässt. Zweitens kann der Text selbst unangemessen sein, und manchmal kann er sogar frivol klingen. Deshalb werden in professionellen Marketingagenturen die Texte von Personen verfasst, die die jeweilige Fremdsprache fließend beherrschen. Die Beschreibungen werden von Muttersprachlern überprüft, sodass Übersetzungsfehler oder komische Ausdrücke, die oft durch die Verwendung eines Übersetzers entstehen, ausgeschlossen werden. Es lohnt sich also, das Wissen von Übersetzern und Fachleuten zu nutzen, um einen potenziellen Kunden nicht mit einem seltsam klingenden Text zu entmutigen.